21. Mai bis 16. Juli 2023 jeweils Sonntags/Feiertags geöffnet von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Vernissage am Sonntag, 21. Mai 2023 von 11.15 - 13.15 Uhr
Unsere Ausstellung planen wir gemeinsam mit dem Kunst- und Kulturverein Pappenheim.
Acht Frauen treffen sich am 25.September 1998 in Schernfeld zum ersten Mal, um gemeinsam mit der Technik „Colourwash“ in das Thema Patchwork einzutauchen. Dies war die Geburt der Gruppe „JuraStoffWerk“. Keine von uns Frauen hätte sich damals träumen lassen, dass die Patchworkgruppe auch 25 Jahre später noch besteht und immer wieder neue Ideen und Aktionen das gemeinsame Arbeiten bereichern. So haben wir in Laufe der Jahre zahlreiche Ausstellungen organisiert und auch Kurse für Erwachsene und Kinder gehalten. Die Lust am Nähen, die Begeisterung für Stoffe und die Freude am Zusammensetzen von Formen und Farben eint unser Team, welches mittlerweile auf 11 Mitglieder angewachsen ist. Haben wir uns anfangs mehr mit traditionellen Techniken befasst, so arbeiten wir inzwischen frei, individuell und sehr unterschiedlich, denn jede von uns hat ihre eigene Art der Patchworkgestaltung entwickelt. Viele textile Improvisationen sind inzwischen entstanden – eine Kostprobe davon wollen wir ausstellen.
Trotz der Verschiedenheit der Werke jeder Einzelner gelingt es uns jedoch immer wieder durch Gemeinschaftsarbeiten zu einem einheitlichen Ergebnis zu kommen. Und so sind mit der Zeit viele Quilts entstanden, die wir zusammen entworfen und angefertigt haben, z. B. „Achtwasser“, „Jura Achter“, „Essen und Trinken“, „Eine Rose ist eine Rose“, „Blumenwiese“, „Afghanische Gärten“, „Blubb“ usw. Der „Corona-Quilt“, unsere letzte Gemeinschaftsarbeit, soll während der Ausstellung für einen sozialen Zweck verlost werden.
Eine große Bereicherung für unser Arbeiten brachte ab 2008 der Kontakt zur „Deutschen Afghanistan Initiative“ (DAI) und den Stickquadraten Afghanischer Frauen aus der Provinz Laghmani. https://www.guldusi.com Diesen Frauen werden die Stickereien von der Organisation abgekauft und so können die Afghaninnen zum Unterhalt der Familie beitragen. DAI vertreibt die Stickquadrate dann in ganz Europa mit dem Ziel, dass diese wiederum in textile Arbeiten integriert werden. In dieser Kombination liegt ein besonderer Reiz und durch den kulturellen Austausch entstehen faszinierende textile Objekte. Eine Auswahl von verschiedenen Textilkünstlerinnen werden wir in der Ausstellung „Textile Improvisationen“ von Mai bis Juli zeigen, außerdem können auch Stickquadrate erworben werden. (Text: Edeltraud Neumeyer)
Entstanden in der langen Zeit der Corona-Pandemie: unser CoronaQuilt! Sie war eine wahrhaft schwere Zeit für unsere Kreativgruppe, alle Treffen und direkten persönlichen Kontakte mussten unterbleiben. Ersatzweise beschäftigten sich die meisten von uns mit der Herstellung unterschiedlichster Schutzmasken-Varianten. Verwandte, Freunde und Altersheime wurden versorgt. Immerhin rosteten die Nähmaschinen nicht ein und die Stapel mit Stoffresten verkleinerten sich; richtig zufriedenstellend war es trotzdem nicht. Für mehr Zeit zum Nähen sorgten Ausgangssperre und Kontaktverbot, das war die große Stunde der UFOs (UnFertige Objekte) aus diversen Schubladen und Kisten – es wurden endlich weniger! In dieser Lage war das Internet eine tolle Möglichkeit der auch internationalen Präsentation und des Austausches über Stoffe und Materialien, Methoden und Techniken. Ein wirklicher Ersatz für reale Treffen war es leider auch nicht.
So erfolgte die Kommunikation zunächst über die bekannten Internetkanäle. Die Vorschläge gingen hin und her und schließlich einigten wir uns auf das Projekt CoronaQuilt. Jedes Gruppenmitglied nähte mehrere Teile, per Post und manchmal auch per Fahrradkurier wanderten sie von Haus zu Haus, wurden strukturiert, getrennt, neu konfiguriert; endlich nahm die Vorderseite Gestalt an.
Nachdem wir uns peu a peu wieder treffen durften, wurde aus unserem scheinbar unerschöpflichen Fundus der Stoff für die Rückseite ausgesucht. Jede PatchworkerInnen weiß, dass man an Stoffgeschäften oder Flohmärkten einfach nicht vorbeigehen kann. „Dieser Stoff – mag er jetzt noch nicht seinen Platz finden – eines Tages kommt seine Zeit“
Zurück zum CoronaQuilt: Das Top mit Vlies und Rückseitenstoff konnte geheftet werden, der Rohling wurde von einer zur anderen weitergereicht und Stück für Stück gequiltet, also alle drei Stofflagen mit Handstichen miteinander verbunden. Eine aufwändige, durch die kleinen feinen Nadeln manchmal auch durchaus schmerzhafte, aber auch meditative Arbeit. Der Quilt hat eine Größe von 120 x 140 cm.
Wir haben entschieden, wie bei manch anderen Ausstellungen auch, unseren „CoronaQuilt“ zu verlosen und den Erlös einer guten Sache zukommen zu lassen. Wir werden diesmal den Gesamterlös der DeutschAfghanischen Initiative (DAI) mit Pascal Goldenberg und ihren Stick-und Schulprojekten spenden. (www.guldusi.com)
Ein Los kostet 5 Euro. Sie können die Lose während der Öffnungszeiten in der Ausstellung und in der Touristinformation Pappenheim erwerben. (Text: Ursel Hirsch)